Sektion 13: Politische Implikationen literatur-, medien- und theaterdidaktischer Gegenstände und Fragestellungen

Moderator:innen: Anne Steiner (Pädagogische Hochschule Freiburg), Volker Pietsch (Universität Hildesheim)

Seminarraum 5

Literaturunterricht ist in seiner medialen Vielfalt Ort und Beispiel für die Gestaltung öffentlichen Lebens im Sinne politischer Kultur und wird mit normativen Anforderungen des öffentlichen Diskurses und der Bildungspolitik im Besonderen konfrontiert. Literatur-, Theater- und Mediendidaktik sind daher – auch im Hinblick auf die Professionalisierung angehender Lehrkräfte – in der Pflicht, die politischen und ideologischen Implikationen ihrer Gegenstände, Konzeptionen und Unterrichtsmethoden sowie ihrer Forschungsmethodik zu reflektieren. 

Die Sektion nimmt die gesellschaftspolitischen Aspekte verschiedener Inhalte und Formen des Literaturunterrichts in den Blick und untersucht das didaktische Potential von literarischen Texten unterschiedlicher Gattungen und Genres, von Comics, Filmen, (Post-)TV-Serien, Satiresendungen und von Theateraufführungen und -inszenierungen sowie performativen Lernangeboten. Sie fokussiert dabei sowohl die Lernenden als auch die Lehrenden und diskutiert, welche Zuschreibungen, Rezeptionserwartungen und Handlungsweisen implizit und explizit aufgerufen werden und wie diesen reflektiert begegnet werden kann. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auch auf Kinder- und Jugendmedien.

Die Sektion geht der Frage nach, auf welche differierenden Weisen Medien und Künste kritische Auseinandersetzungen mit der Gegenwart anregen, aber auch Möglichkeiten der Veränderung eröffnen können. Wie tragen sie in ihrer jeweils spezifischen Ästhetik dazu bei, Diversität zu repräsentieren und Exklusion sichtbar zu machen? Wie ermöglichen sie mit ihren unterschiedlichen Produktions- und Rezeptionsbedingungen Partizipation?  

Auch transmediale Aspekte der Genre- und Motivgeschichte werden daraufhin beleuchtet, inwiefern sie sich zur Initiierung literarischer Lern- und politischer Bildungsprozesse in ihren Wechselwirkungen eignen. Nicht zuletzt ist in diesem Zusammenhang von zentraler Relevanz, wie sich anhand der Gegenstände auch ein Bewusstsein für deren Medialität entwickeln lässt.


Montag, 19.9.2022
10.15-11.15 Anne Steiner / Volker Pietsch: Politische Implikationen literatur-, medien- und theaterdidaktischer Gegenstände und Fragestellungen. Eine Einführung in die Sektion durch die Moderator:innen.
11.15-12.00 Ina Henke: Der Mensch als (Kriegs-)Maschine – Zum didaktischen Potenzial des Automatenmotivs und seiner gesellschaftspolitischen Implikationen in Babylon Berlin
14.00-14.45 Caroline Bader: „Luschtig isch der Gedanke a, dass er sich eigentlich ganz wohl fühlt so“.  Eine Laut-Denk-Studie zur Rezeption von Kafkas Die Verwandlung im Original und in der Graphic Novel
14.45-15.30 Jens F. Heiderich: Konstantin Küsperts sklaven leben (UA 2019). Theatrale Repräsentationen politisch-ökonomischen Wissens theaterdidaktisch-materialgestützt erschließen
15.30-15.45 Zusätzliche und abschließende Diskussion

Dienstag, 20.9.2022
10.15-11.00 Johannes Mayer: Kinder- und Jugendtheater als Ort kultureller Teilhabe und gesellschaftlichen Engagements
11.00 - 11.45 Wiebke Dannecker: Theater – Diversität – Partizipation: Didaktische Überlegungen zu aktuellen Tendenzen im Kinder- und Jugendtheater
14.00-14.45 Caroline Wittig: Panellesungen in der Grundschule
14.45-15.30 Anke Christensen: „Storys für kleine Weltretter“ – Die Darstellung des Klimawandels in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur
15.30-15.45 Zusätzliche und abschließende Diskussion

Mittwoch, 21.9.2022
10.15-12.30

PANEL 8: Politisches Lernen durch fantastische Kinder- und Jugendliteratur?