Sektion 6: Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache

Magdalena Michalak (FAU Erlangen-Nürnberg), Kirstin Ulrich (FAU Erlangen-Nürnberg)

Seminarraum 2

Sprachliche Bildung und Förderung stehen unter starkem politischem Einfluss, v.a. Innen- und Außenpolitik, Migrations- und Bildungspolitik sind für das Arbeits- und Forschungsfeld von großer Bedeutung. Seit der Zeit der Gastarbeiter:innenanwerbung in den 1960er Jahren determiniert das Politische die pädagogischen Arbeiten mit Menschen mit Deutsch als Zweitsprache sowie die Ausbildung von Lehrkräften, die mit Menschen mit Deutsch als Zweitsprache arbeiten, an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen. Nicht selten bestehen dabei zum Teil erhebliche Dissonanzen zwischen pädagogischen und sprachdidaktischen Anliegen auf der einen und politischen Interessen auf der anderen Seite. Gesellschaftliche Rahmenbedingungen und (bildungs-)politische Vorgaben beeinflussen die Möglichkeiten und Grenzen der Sprachbildung entscheidend, sie bestimmen einerseits z.B. die ständig variierende Größe und Zusammensetzung von Lerngruppen sowie Sprachbildungsziele und nehmen andererseits Einfluss auf die Curricula der Lehrer:innenbildung.

Der Themenschwerpunkt „Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache“ lädt dazu ein, sich vor diesem Hintergrund mit verschiedenen Aspekten von Politik auseinanderzusetzen und in interdisziplinäre Diskussionen zu treten. Im Rahmen der Sektion werden die Themen Sprachbildung, Sprachdiagnose, Spracherwerb, Literalität und Diskriminierung im Kontext von Bildungs-, Schul- und Migrationspolitik beleuchtet und diskutiert.


Montag, 19.9.2022
10.15-10.30 Einführung durch die Moderator:innen
10.30-11.15 Anja Binanzer / Valentina Cristante / Verena Wecker: Zweitsprachver-mittlung und Zweitspracherwerb während der COVID-19-Pandemie: Auswirkungen von Schulschließungen und Distanzlernen auf das Lehren und Lernen von Deutsch als Zweitsprache
11.15-12.00

Michael Hofer-Robinson: Werte und Integration – Die Konstruktion von Werten, Subjekten und Wirklichkeit in DaZ-Lehrmaterialien

12.00-12.45 Johannes Köck: Potentiale und (Un-)Möglichkeiten rassismuskritischer Lehre im DaF/DaZ- Unterricht
14.00-14.45

Petra Gretsch / Gabriele Kniffka / Markus Linnemann / Birgit Vogt / Jürgen Wilbert / Markus Willmann: Die (schul-)politische Dimension der Sprachdiagnostik

14.45-15.30 Verena Blaschitz: Anforderungen an schulische Sprachdiagnostik bei Deutsch als Zweitsprache: Das Screening „MIKA-D“ im österreichischen Schulsystem im Vergleich
15.30-15.45 Bei Bedarf: Zusätzliche und abschließende Diskussion

Dienstag, 20.9.2022
10.15-11.00 Sophie Begon: Neu zugewandert, DaZ-Lerner*in, Hörbehinderung – Zur sprachlichen Bildung einer heterogenen Lernendengruppe
11.00 - 11.45 Aline Meili: Bimodale Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer: Was Texte gehörloser Schreiber*innen über das Zusammenspiel von Gebärdensprache und Lautsprache verraten
11.45-12.30 Anne Lorenz: Zum Einfluss des Erstschriftsystems auf den Zweitschrifterwerb - Erste Ergebnisse einer Longitudinalstudie zur Entwicklung von Vokalschreibungen im bilingual deutsch-französischen Kontext

Mittwoch, 21.9.2022
10.15-11.00 Jeanette Hoffmann: Vielstimmig erzählende Bilderbücher in mehrsprachigen Kontexten Südtirols
11.00 - 11.45 Hannes Schweiger: Literarisches Lernen als normreflexives Lernen in der postmigrantischen Schule
11.45-12.30

Anna Fiona Weiß / Ulrike Domahs / Kathrin Siebold / Tanja Rinker: Ist das wirklich schwer? Die Schwierigkeit komplexer sprachlicher Phänomene auf dem Prüfstand

 Abstracts der einzelnen Vorträge